30. Landesmeisterschaft
Sachsen und Thüringen in Eilenburg
Während andernorts Regatten mangels Beteiligung abgesagt werden, sind die Landesmeisterschaften in Eilenburg weiter eine feste Größe im mitteldeutschen Ruderkalender. Bei Wetter vom allerfeinsten kam zum letzten Septemberwochenende Alles von Rang und Namen an der Kiesgrube zusammen. Dank Annekatrin Thiele wehte sogar ein Hauch von Olympia an der Strecke. Nach Gold in Rio war sie in Tokio mit von der Partie, in Eilenburg fuhr sie unter anderem im Bug des DHfK-Vereinsachters als Erste über die Ziellinie. Das legendäre Schlussrennen war mit sechs Booten hochkarätig besetzt, darunter auch die Mannschaften aus Wurzen und Dresden mit ihren Erfahrungen der Ruderbundesliga.
Den wohl größten Erfolg für die Eilenburger markierte Tim Schäfer trotz Bojenkollision und Zeitstrafe im 200m-Slalom-Rennen der 10- und 11-Jährigen. Er konnte seine Leistung vom Vorjahr bestätigen und schnappte sich die Silbermedaille. Auf dem 3.Rang folgte Len Stiebitz, der auch von Erfahrungen der vorigen Saison profitierte. Neu war für ihn der Start auf der 500m-Strecke, mit einem ausbaufähigen Platz 6 als Resultat.
Sehr zufrieden waren Colin Zemke und Hannes Lepping mit dem Ausgang ihres Rennens über 1000 Meter im Doppelzweier der Altersklasse 13 und 14. Sie errangen durch die perfekte Umsetzung von Technik und Rennstrategie, sowie gutem Zusammenhalt und Abstimmung die ersehnte Bronzemedaille.
Im Einer hingegen musste Hannes wegen des Seitenwindes einen Start aus der Bojenkette heraus fahren. Er gab das Rennen nicht verloren und kämpfte sich in einem starken Teilnehmerfeld auf Platz 4 ins Ziel. Ebenso Colin Zemke (13 Jahre), der dafür alle Reserven im Endspurt mobilisierte und zwei Mitstreiter auf die hinteren Plätze verwies.
Bei den 12jährigen Jungen wagten sich gleich drei Eilenburger das erste Mal auf die 1000 Meter-Distanz. Ole Völker, hier müsste eigentlich eine Fliegengewichtsklasse eingeführt werden, durfte nach dem Vorlauf bereits die Beine hoch legen. Die beiden anderen erreichten das Finale. Ben Neubert lag bis 700m auf Bronzekurs, hatte dann aber keine Kraft mehr (Platz 5). Dahinter landete Tilman Domin, der nach einem nervös-verpatzten Start nicht mehr aufschließen konnte.
Konstantin Kötz brachte seinen Junioren-B-Einer mit einer guten Zeit und Platzierung durch den Vorlauf, verpasste aber leider das Finale.
Nach wenigen Monaten Übung im Ruderboot startete Maxi Kröckel (14) ihre Ruderkarriere als B-Juniorin über 1000m im Einer. Sie qualifizierte sich nicht für das Finale, zeigte jedoch eine für die Ausgangslage achtbare Leistung auf der Strecke. Moralische Unterstützung erhielt sie dabei von Kameradin Helene Weist, die einer Verletzung wegen leider nicht antreten konnte.
Etwas mehr Erfahrung haben gemeinhin die Mastersruderer im Alter von 27 Jahren und älter vorzuweisen. Da hier die Teilnehmerdichte sehr rückläufig ist, wurden verschiedene Alterklassen zusammen gewertet. Jüngere erhielten nach dem Zieleinlauf entsprechende Zeitaufschläge, die von vornherein festgelegt waren. Rayk Bremme-Jung hatte aufgrund seiner Gegner aus den Jahrgängen 1959 und 1946 mit zusätzlich 14 bzw. 44 Sekunden zu rechnen. Entsprechend gespannt erwartete der 1971 geborene die Auswertung des Einer-Rennens. Nach leicht verpatztem Start hatte er sich mit konstanter Leistung einen anständigen Vorsprung erarbeitet und landete auf Platz Zwei im Sechs-Boote-Feld. Am Ende reichte es für eine Bronzemedaille. Vom undankbaren 4.Rang trennte ihn nur eine Sekunde, Glück muss man haben! Der älteste Sportler konnte den 2.Platz ergattern. Dieser sei dem 75jährigen von Herzen gegönnt, zeigt es doch, wie lang ein aktives Ruderleben währen kann.
Zu guter Letzt sollen im Namen der Sportler Jene gewürdigt werden, die einen solchen Wettkampf im nunmehr 30.Jahr ermöglicht haben, sei es bei der Organisation, beim Auf- und Abbau der Strecke, der Herrichtung des Geländes und der Durchführung. Große Unterstützung gab es auch von Seiten des FEZ- Betreibers, der Kommunen und Sponsoren. Vielen Dank dafür!
Bremme-Jung/Winter