Hartes Training wird belohnt

Vom 03.09.-05.09.21 fand die wichtigste Ruderregatta, die es im Kinderbereich gibt, statt:

Der Bundeswettbewerb.

Nachdem dieser letztes Jahr aufgrund Corona ausfiel, fand er dieses Jahr in einer abgespeckten Version statt. Nur die Altersklassen 13/14 und auch nur ein Boot pro Boots- und Gewichtsklasse durfte hier von jedem Bundesland gestellt werden. Um mitfahren zu dürfen, müssen sich die Kinder qualifizieren. In diesem Jahr fand die sächsische Qualifikation im Juli in Leipzig-Burghausen statt. Die Bootsmannschaften mussten hier ein Einzelzeitfahren von einer Strecke über 1000 m bestreiten. Qualifiziert hat sich jeweils das Boot mit der schnellsten Zeit. An diesem Tag stellte sich neben Hannes Lepping auch Helene Weist der Herausforderung.

Noch vor den Ferien wurde die Nominierung bekannt gegeben. Helene Weist hatte es geschafft und durfte die Ruderjugend Sachsen und den Ruderclub Eilenburg im leichten Einer der 14-jährigen Mädchen vertreten. Von nun an begann die spannende Reise. Alle Nominierten lernten sich erstmals im Juli beim Teambuilding in Dresden kennen. Hier wurden neben den Schlachtrufen auch die Aufgaben für den Athletik-Wettkampf geübt.

Da der Bundeswettbewerb erst im September statt finden sollte, wurden die Sommerferien genutzt, um die Grundlagen, Kraftausdauer und auch die Technik zu verbessern. Hochmotiviert und mit Aufregung im Gepäck ging es dann am 03.09.2021 nach Salzgitter. Dort angekommen, mussten wir uns zunächst akkreditieren. Von nun an, war das Tragen der Maske und der Akkreditierungskarte Pflicht. Um sich an das Wasser und die Strecke zu gewöhnen, trainierte die Ruderjugend Sachsen noch ein letztes Mal, bevor es dann zur Jugendherberge nach Braunschweig ging.  Nachdem die Zimmer bezogen waren und alle zu Abend gegessen hatten, erfolgte eine Mannschaftsbesprechung. Hier tauschte Helene das blaue RCE-Vereinsshirt von Sportspar mit dem neon-grünen Trikot der Ruderjugend Sachsen. Somit waren die sächsischen Sportler auch für den letzten Zuschauer von weitem erkennbar. Neu ausgestattet ging es ins Bett, da am Samstag zunächst die 3000m-Langstrecke anstand. Die Platzierung der 3000m bestimmt die Besetzung der verschiedenen Finals. Die ersten sechs starten im A-Finale und fahren um Platz 1.-6. Im B-Finale sind es die 7.-12. Platzierten der Langstrecke und fahren Platz 7-12 aus.

Frisch gestärkt vom Frühstück und mit gepackter Sporttasche ging es für Helene am Sonnabend nach Salzgitter. Nach einer kurzen Erwärmung legte sie ihr Boot „Ibis“ mit der Bugnummer D04 ins Wasser und fuhr an den Start. Wie die Bugnummer verriet, sollte Helene als 4. auf die Strecke gehen. Die drei Mädels vor ihr legten ein rasantes Tempo an, wohingegen Helene mit etwas ruhigeren aber dafür kräftigen Schlägen auf die Strecke ging. Nach 1000 m kam die Wende und es ging 2000m bis zum Ziel zurück. Auf den letzten 1000 m, welche auch von den Zuschauern eingesehen werden konnten, sah man nun deutlich. welche Sportlerinnen sich auf den ersten zwei Dritteln der Strecke völlig verausgabt hatten. Helene zeigte jedoch nach wie vor kräftige ruhige Schläge. Am Ende reichte es für Platz 10 von 11. Die Platzierungen 7-10 lagen jedoch zeitlich nah beieinander. So war klar, dass das B-Finale über 1000m ein sehr spannendes Rennen wird. Doch zunächst stand noch der Athletik-Wettkampf auf dem Programm. Nach einer kurzen Stärkung ging es in das Stadion, wo schon die einzelnen Stationen aufgebaut waren. Neben Ergometerfahren, wurden auch Geschicklichkeit und Wissen getestet. Zum Glück gab es diesen Vorbereitungstag in Dresden. Aufgrund dessen konnte die Ruderjugend Sachsen hier einen sehr guten vierten Platz erreichen. Am Ende dieses sehr sehr langen Samstags landeten Helene und die restliche Ruderjugend wieder in der Braunschweiger Jugendherberge.

Am Sonntag ging es dann noch einmal für Helene um alles. Eine Medaille im B-Finale war das Ziel und aufgrund der sehr engen Zeiten auf den 3000 m auch greifbar nah. Helene musste nun auf dem Punkt alles abrufen, was sie bisher gelernt hatte. Doch sie wusste schon jetzt, dass sie stolz auf sich sein kann. Mit diesem Wissen und dem Ehrgeiz, eine Medaille zu gewinnen, ging sie an den Start. Nach den ersten Schlägen konnte Sie sich zusammen mit der Gegnerin aus Bayern von den anderen Mädels absetzen. An der 500 m-Marke lag Sie deutlich vor der Hessin auf Platz 2, wobei die Gegnerin aus Bayern noch nicht mal eine Bootslänge entfernt war. Ein kurzer Blick nach links auf die anderen Bahnen und sie setzte zum Zwischenspurt an. Mit dieser Finesse konnte sie sich nun deutlich von dem restlichen Feld absetzen und den Vorsprung der Bayerin auf eine halbe Bootslänge reduzieren. Zum Schluss wurde es jedoch nochmals spannend. Die Gegnerin aus Hessen konnte noch auf den letzten 250 m aufholen, da Helene in der Bojenkette hängen blieb. Doch vom Ehrgeiz gepackt und die Medaille zum Greifen nahe, mobilisierte Helene all ihre Reserven und spurtete ins Ziel. Erschöpft, aber glücklich erruderte sie sich den 2. Platz im B-Finale und ist somit die achtbeste Ruderin Deutschlands in ihrer Alters- und Bootsklasse.

Zur Super-Leistung gratulieren ihre Trainingsjungs, ihre Trainerin sowie der gesamte Ruderclub Eilenburg. Wir sind gespannt, was da noch alles kommt.

J.Winter

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