Gold und dreimal Silber
Eilenburger Ruderer beim Bundeswettbewerb 2006
Bericht: Dr.Michael Hirschfeld
Alle deutschen Landesruderverbände, außer Thüringen, sandten am vergangenen Wochenende ihre besten 12- bis 14-jährigen Mädchen und Jungen nach Hürth. Dort wollten die knapp 1.000 junge Ruderer auf der Regattastrecke, zu deren Füßen Köln liegt, im Bundeswettbewerb ihre „deutschen Meister“ ermitteln.
Zur sächsischen „Nationalmannschaft“ gehörten 72 Aktive aus acht Vereinen. Wie schon im vergangenen Jahr war die Delegation vom Ruderclub Eilenburg recht klein – allerdings insgesamt eine wichtige Stütze für die Ruderjugend Sachsen, denn Florian Bellrich und Anne Dietrich kamen reich mit Medaillen dekoriert wieder nach Eilenburg.
Nach der mehr als achtstündigen Anreise am Donnerstag wurde das Ruderrevier beim ersten Training erkundet – flaches Wasser mit starken Pflanzenbewuchs, jeweils zwei Starter für eine markierte Startbahn (in Eilenburg hat jeder Starter eine eigene Bahn) und sengende Hitze waren nicht gerade ideale Regattabedingungen.
Am Freitag stand die Langstreckenregatta über 3.000 m auf dem Programm. Florian Bellrich wurde in seinem Lauf mit zehn Sekunden Vorsprung seiner Favoritenstellung gerecht und erkämpfte die erste Goldmedaille für Sachsen. Im Hauptlauf über 1.000 m, am Sonntag, fuhr er ein beherztes Rennen und wurde knapp von einem Ruderer aus Brandenburg geschlagen.
Anne Dietrich, die erst im vergangenen Jahr mit dem Rudern begonnen hat, fuhr in der ihr eigenen Ruhe mit kräftigem Schlag über die 3.000-m-Distanz. Der Platz unter den zehn besten 13-jährigen deutschen Skullerinnen sicherte ihr den Start im sonntäglichen B-Finale-Hauptlauf. Dort steigerte sie sich nach einem verpatzten Start: Nur eine knappe Bootslänge trennte sie von der Siegerin aus Baden-Württemberg.
Am Freitag bildeten je zehn Sportler eine Mannschaft, um im athletischen Zusatzwettbewerb (z.B. Geschicklichkeits- und Ergometerstaffeln) gegeneinander anzutreten. Anne und Florian vom RC Eilenburg waren in einer der beiden sächsischen Mannschaften, die eine Medaille – hier eine silberne – gewinnen konnten.
Und so wie Anne und Florian ihr ruderisches Können, das sie sich in hunderten Trainingskilometern angeeignet haben, beim Bundeswettbewerb unter Beweis stellen konnten, werden sie in wenigen Tagen bei der Zeugnisausgabe in ihren Schulen zeigen, dass intensives Training durchaus auch mit sehr guten schulischen Leistungen gepaart sein kann.
Dr. Michael Hirschfeld