Schon recht zeitig war an diesem letzten Oktobersamstag eine vielköpfige RCE-Delegation zum Frühstück im Regionalexpress nach Calau verabredet, nämlich Anne, Josi, Peter, Felix, Tony, Julius, Osse, AndréP, Rayk, Veikko und Belle. Der Anschluss nach Königs-Wusterhausen wurde planmäßig erreicht. Mit der S-Bahn nach Grünau kam man dem Epizentrum des Berliner Abruderns schon ziemlich nahe. Die Bimmel brachte uns fix nach Richtershorn, wo der Tresendienst schon den 11-Uhr-Tee vorbereitet hatte. Außerdem gab es ein großes Hallo mit zahlreichen Ansässigen sowie Torsten (Sämel) und Nina, die extra aus Düsseldorf eingeflogen waren. Nachdem alles wesentliche besprochen war, gingen drei Vierer und ein Doppelzweier Richtung Köpenick aufs Wasser. Von Riho hatten sich Jessi, Aneta, Geisl und natürlich unser Berliner RCE-Mann Frank angeschlossen.
Ein sonniger Herbsttag deutete sich an. Angenehm, mäßiges Lüftchen und mild im Abgang – einer für richtige Genießer eben. Beim SV Energie die obligatorische Pils-und-Buletten-Pause. Danach weiter bis Friedrichshagen, wo an frei schwimmender SpreeArche mit gepflegter Gastronomie angelegt wurde. Die beiden Männervierer entschieden sich bei vorgerückter Stunde noch für das volle „Große Umfahrt"- Programm bis zur Partyzone bei LOK Schmöckwitz. Die Mädels und der Doppelzweier ruderten zurück zu Baume, um die Boote vorher in die Heia zu schaffen. Die Fahrt über den selten so geschmeidigen Müggelsee war ein einziger Traum in untergehender Sonne.
Dann im letzten Licht des Tages durch das Rahnsdorfer „Venedig“ zur Einkehr beim legendären Sturzi (Bootswerft Sturzbecher). Der alte Herr war zwar gerade beim Holz machen, hieß uns aber dennoch hocherfreut willkommen. Nach einem halben Stündchen mit Kindl und Ösi-Ostbrand hielt er den Ablegenden noch eigenhändig den Strahler in die Neumondfinsternis. Obwohl die Boote in weiser Voraussicht mit Leuchten bestückt waren, gewöhnten sich die Augen erst allmählich an die Dunkelheit. Besonders auf den ersten Kilometern durch die bewaldete Kanalstrecke. Wer nicht gerade steuern musste, ein Boot war sogar ohne Steuermann unterwegs, konnte beim Rudern in die Sterne schauen. Schon bald nach der Einfahrt in den Seddinsee war auch die Navigation nach Gehör möglich, wegen vollgängiger Party bei LOK. Aloha-he! Ruderfreunde aus ganz Berlin und Brandenburg klönten, tanzten und zechten hier schon den ganzen Tag ausgiebig miteinander.
Kurz vor Mitternacht wurden mit fast vollständiger Besetzung die letzten drei Tageskilometer bis zur Riho-Koje absolviert. Die anderen fanden früher (Straßenbahn) oder später (bei Fuß) auch ins Nest. Am Morgen danach gab´s noch ein opulentes Frühstück aus der Vereinsküche, das wie die ganze Aktion durch Frank hervorragend organisiert worden war. Vielen Dank dafür und auch an Anne, die das ganze unsererseits bestens managte. Schön, dass es in diesem Jahr terminlich möglich war, das heimische UND das Berliner Abrudern zu besuchen! (RBJ)