Nach diesem Bilderbuchsommer wähnte man sich zwangsläufig auch am diesjährigen Tag der Einheit im Sonnenschein an gedeckten Tafeln am Wehre sitzend – aber weit gefehlt! Cheforganisator Tilo Palm verfügte angesichts steifer Brise und knapp zweistelliger Temperaturen in weiser Voraussicht, dass sich alle „Eisbeinfahrer" zu Mittag wieder an den Bootshallen einfinden. Und er tat sehr gut daran.
Neben den üblichen Eilenburger Verdächtigen hatte sich pünktlich vor der Ausfahrt auch eine Berlin-Richtershorner Gastmannschaft eingefunden. Schon bald nahm der erste Vierer seine Fahrt auf. Nach schönen fünf Kilometern Mühlgraben aufwärts begann die Suche nach einem geeigneten Ausstiegsplatz. Es war wegen des wegen flachen Wasserstandes doch etwas schwieriger, eine geeignete Stelle zu finden. Als man schließlich erhöht am Ufer stand, sorgten windige Böen dafür, dass es nicht allzu gemütlich wurde.
Zwei Boote schlossen noch bis zur Spitzengruppe auf. Bald wurde die Rückfahrt eingeläutet. Die zünftige Mahlzeit lockte, das Führungsboot machte ordentlich Druck am Blatt, bis es mit abruptem Knirschen zum Stehen kam. Wassereinbruch – alles aussteigen! Diese mit großem Geröll ausgestattete Untiefe hatte bisher niemand auf dem Schirm gehabt, noch dazu so nahe der üblichen Fahrrinne. Durch das hüfttiefe Wasser bugsierte man den Vierer ans Ufer gegenüber. Die nachfolgenden Kameraden wurden noch rechtzeitig gewarnt, im Tausch gegen das dort verfügbare Panzertape. Damit konnte der Kahn wieder notdürftig flott gemacht werden.
Mit amtlicher Verspätung erreichte man das ersehnte Gelage, wo die "Landratten“ schon größtenteils durch waren mit lecker Eisbein oder Rinderrouladen. Dank der guten Vorbereitung und Fürsorge fand sich von allem noch genügend. Bei entsprechendem „Nachtisch“ und Erfahrungsaustausch fand auch diese Eisbeinfahrt in bester Tradition ihren Ausklang. (RBJ)
Fotos RaykBJ
Fotos FrankP