21.-25.06.2024

 

Freitag – Anreise nach Mirow

Zwischen 13 und 15 Uhr fanden sich die meisten auf der Piste ein. Aufgrund hoher Bustransfer-Kosten wurde im Vorfeld die individuelle Variante favorisert. Teilweise waren heftige Unwetter zu durchfahren. Stau auf der A10-Dauerbaustelle bei Werder, Umfahrungen genauso dicht. Einige meldeten sich vorsichtshalber von der reservierten Abendgastronomie ab und landeten in Neuruppin beim Griechen. Zufällig nebenan der aus alten Zeiten bekannte Ruderclub. Quartier dann bei den Mirower Ruderkameraden. Erstmal Hänger abladen, die einen bauten Zelte auf, andere nahmen mit der Gemeinschaftsbutze Vorlieb. Themen der ersten Lagebesprechung: wetterbedingte Routenänderung und Zeitdruck wegen hohem erwartetem Andrang bei einziger Schleuse. Im letzten Mittsommerlicht hatte man die meisten Boote noch fix angeriggert. Nächtliches Finale in gemeinsamer Runde am Steg.

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Samstag – Von Mirow nach Röbel

Windig, bewölkt, leicht nieselig. Angestrebte Startzeit aller Boote auf Wasser nur um 30 Minuten verfehlt. An der nahen Schleuse sah es noch entspannt aus. Man wartete geduldig auf die Öffnung, musste dann aber lautstark zwei Großbootkapitäne aus dem Überholmodus zurückpfeifen. Unterstützung gab es von der patenten Schleusenwärterin. So wurde die erste Hürde des Tages halbwegs charmant genommen. Es folgte mehrere entspannte Kilometer auf dem Kanal, der sich seit der letzten Begegnung wegen zunehmenden Baumbestandes positiv entwickelt hat.
Nach der Einfahrt in die kleine Müritz machten wir schon mal eine erste Bekanntschaft mit dem strammen Westwind, vor allem bei der Anfahrt an das östlich gelegene Rechliner Mittagsziel. Die meisten bogen in den Yachtbereich ein, wofür der Hafenmeister eine saftige Liegegebühr kassierte. Sowas war neu und sollte uns noch einige Male auf der Fahrt passieren. Der gute Mann prophezeite aktuell und bis in den Abend hinein 1,5 Meter hohe Wellen auf der Müritz und hoffte wohl auch auf weitere Einnahmen. Vorerst sprach man dem gepflegten gastronomischen Angebot der Hafengaststätte zu und diskutierte das Für und Wider der weiteren Tagesplanung. Diese hatte eine überwiegend windgeschützte Route unter Land vorgesehen. Dennoch entschied sich eine Mannschaft für den sicheren Transfer mit dem Bootshänger. Drei Vierer und ein Zweier nahmen den Wasserweg und sollten es trotz zweier Passagen mit Anspruch nicht bereuen. Tolles Gefühl, kurz vor der Ausfahrt die ostseeartige Weite der Müritz in ihrer ganzen Länge wahrzunehmen. Auf dem Weg nahm man eine angenehme Baderast am Campingplatz Ludorf mit, bevor es etwas spezieller wurde. Am Ende gab es verschiedene Taktiken gegen die Wellen. Die einen versuchten es im 90°-Winkel und mussten hin und wieder schöpfen, waren aber die schnellsten. Andere kreuzten mehr oder weniger leicht gegen den Wind und kamen so zurecht. Die ‚Marienburg' war mit rudern, steuern und pausieren komplett ausgelastet und gelangte daher etwas abgeschlagen und wasserlastig ans sichere Röbeler Ufer. Kaum waren die Boote an Land, wartete die nächste Erfrischung an „Marie‘s Strandbar“. Bald standen auch die Zelte am Campingplatz „Pappelbucht“. Frisch geduscht machte man sich auf den Weg in die Gaststätte „Regattahaus“, wo in fröhlicher Runde angemessen gespeist und getrunken wurde. Danach ließen sich einige von herüber schallender Musik zur Hafenparty locken. Der Rest machte es sich im Zeltlager bequem, wo zu später Stunde noch die Welturaufführung von Franks beeindruckenden Dokumentarfilm zur 2022er Unstrut-Saale-Wanderfahrt des RCE auf Leinwand gebeamt wurde.

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Sonntag – Von Röbel nach Waren

Bei strahlender Morgensonne und angenehmen Temperaturen kam ein Boot nach dem anderen über die schmale Einsatzstelle unter hohen Bäumen aufs Wasser. Es standen nur etwa 12 Kilometer auf dem Plan, deshalb wollte man den Tag ruhig angehen. Schon am Campingplatz Nitschow deshalb die erste Rast, wo der Wirt seine Imbissbude uns zu Liebe vorzeitig öffnete. Nach der nächsten Landspitze schob der mäßige Wind wieder etwas mehr Wellen zusammen, die man jedoch routiniert zu nehmen wusste. Schließlich lockte Sietow-Dorf zum Mittagstisch mit Fischbrötchen und Flammkuchen in einem neu eröffneten Lokal. Der Bäcker und seine Frau hatten ihre liebe Not mit unserem Ansturm auf Ofen und Ausschank, verabschiedeten uns am Ende aber glücklich und zufrieden. Danach ging es unter Land weiter bis nach Klink mit beeindruckendem Neorenaissance-Schloss und vor allem einem Ristorante mit rotblondem Müritz-Gold vom Fass, wahlweise auch Aperol oder Limoncello -Sprizz. Im schattigen Freisitz verging die Zeit schneller als gedacht. Nun noch die letzten beiden Kilometer auf dem größten deutschen Binnensee... und die Reservierungszeit im Lokal "Seebad" war gerissen. Wir kamen aus unserer Sicht 30 Minuten zu spät, das Personal ging von einer Stunde aus. Und machte an diesem Sonntagabend aus ihrem Mangel an Begeisterung keinen Hehl. Zumindest die Bedienung nahm es sportlich. Das wunderschöne Panorama mit Abendsonne machte auch einiges wett, es reichte jedoch nicht zur vollen kulinarischen Zufriedenheit. Zur Rückkehr lief schon die heftig umstrittene Fußball-EM-Partie Deutschland gegen Schweiz. Das Campingplatz-Bistro hatte mehrere große Bildschirme im Freisitz verteilt, hier und da fand sich noch ein Plätzchen für den geneigten Wanderruderer. Alle anderen klönten noch geraume Zeit im Stuhlkreis zwischen Fahrzeug und Bootshänger bei den Zelten. Nach dem 1:1 kehrte auch hier irgendwann Ruhe ein.

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Montag – Von Waren bis Naturcamping Malchow am Plauer See

Etwas aufgeregt war man schon ob der 30 Kilometer, die an diesem Tag geschafft werden mussten. Jedoch hatte der Wind sich beruhigt, die Strecke führte lediglich über mittelgroße Gewässer, bei Sonnenschein und ein paar Wölkchen. Wie beim Packen und Verladen, hatte sich auch nach dem Einsteigen auf dem Wasser eine gewisse Routine durchgesetzt. Hin und wieder musste man sich mit Wellen von Yachtkapitänen und Ausflugsdampfern arrangieren, insbesondere auf den schmaleren Verbindungen um Kölpin- und Fleesensee herum. Überpünktlich nahm die Spitzengruppe Kurs auf die Seewirtschaft in Untergöhren und gönnte sich noch einen Abstecher in den gediegenen Robinson-Beachclub. In der Wirtschaft wartete dann ein pfiffiger Kellner mit perfekt arrangierter langer Tafel am hauseigenen Sandstrand und einem sehr leckeren Mittagsmahl auf uns. Wahlweise gab es noch Liegestühle oder schattige Rasenflächen obendrauf. Der Abschied fiel nicht leicht, die Neugier trieb die Boote dann noch Richtung Malchow mit der Frage: Werden wir an der Drehbrücke lange warten müssen? Dort angekommen, war das Thema schnell erledigt, die Durchfahrt auch in geschlossenem Zustand kein Problem. Im Stadthafen war jede Menge Platz zum Liegen vorhanden. Der rührige Hafenmeister wies trotzdem jedes Boot ein, um das Risiko zu minimieren, von einem Freizeitskipper versenkt zu werden. Vom Freisitz des nahen Eiscafés „Al Porto“ behielten wir unsere Schmuckstücke sicherheitshalber im Auge. Außerdem konnten wir beobachten, wie sich vor der Brückenöffnung der Schiffsverkehr erheblich staute. Ein Glück, dass wir hier schon durch waren! Danach ging es durch Recken und Petersdorfer See mit der A15-Brücke in Richtung Tagesziel, nicht ohne in der Lenzer Hafengaststätte kurz vor Ladenschluss noch mal aufzutanken. Die Sonne stand schon etwas tiefer über dem Plauer See, als wir am Naturcamping ankamen. Nach dem Bade und Zeltaufbau verbrachte man den Abend mit Speisung aus der Kiste, dem Warten auf den Lieferservice und Dahindämmern. Der Tag war lang gewesen.

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Dienstag – Vom Naturcamping Malchow zum Campingplatz Zuruf in Plau 

Die besuchten Zeltplätze waren einer schöner als der andere, mit ansprechenden sanitären Anlagen, Strom und Wasser an jedem Platz verfügbar. Für die letzten paar Kilometer war wieder ein strahlender Morgen im Angebot. Ein spiegelglatter See und sommerliche Temperaturen luden zum Bade. Dementsprechend verabredete man sich zur Badepause am Plauer Werder. Seit der Einfahrt in die Müritz war die Wasserqualität der Seen erstaunlich gut, meistens konnte man bis auf den Grund sehen. Einigen Wellen musste man dank ignoranter PS-Helden noch ausweichen, dann war das letzte Etappenziel in Sicht. Die Badewiese des Campingplatzes war zum Glück nicht übermäßig belegt. Im Schatten fanden die Boote genügend Platz zum Abriggern, während die Fahrzeuge aus Mirow geholt wurden. Der Bootshänger musste noch fix bis zur 13-Uhr-Mittagsruhe in Position gebracht werden, was nicht ganz einfach war. Nun hatte man 2 Stunden Zeit für das Beladen und das (erstaunlich leckere) Mittagessen in der nächstbesten Pizza- und Burgerbar. Schnell noch das obligatorische Gruppenfoto vor dem Hänger und ab auf die Piste. Gnädigerweise hielt sich die Verzögerung bei Werder in Grenzen, so dass alle einigermaßen pünktlich und wohlbehalten zu Hause ankamen. Ein großes Lob und Dankeschön geht raus an den Wanderruderwart und Fahrtenleiter Niclas, die Landdienstler und Hängerfahrer Veikko, Matthias und Jürgen, die PKW-Fahrer und alle, die ihren Teil zum Gelingen beigetragen haben.

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(RBJ)