Selbst aus einer fixen Idee heraus kann man Geschichte schreiben, dachte sich Frank "Maasi" Maasdorf. Er trommelte als erstes seine "alte" Truppe aus ehemaligen und aktiven Ruderern zusammen, wie schon öfter zum Trainingslager-Revival in Neuruppin. Alte Zeiten hin oder her, jetzt sei mal was Neues an der Reihe.

Ganz spontan war er auf der Kiesgrube bereits einmal testweise 42 Kilometer am Stück gerudert. Ein Marathon auf einem Gewässer von gerade mal 2000 Metern maximaler Ausdehnung? Nicht gerade das naheliegendste, aber mit der richtigen Gesellschaft und im Staffelbetrieb kann das auch ganz lustig sein. Da sollte er Recht behalten.

Terminiert auf Samstag, 19. August, 12 Uhr, wurde als Basisstation der Steg am Zielturm auserkoren. Um die Mittagszeit war es dort auch noch verbreitet schattig, der Sommer fand ausgerechnet an diesem Wochenende zur Höchstform zurück. Nach den Wetter-Kapriolen der letzten Wochen konnte man damit aber mehr als zufrieden sein.

Einzelne Mitrudernde aus RCE-Kreisen stießen über den Buschfunk hinzu. Ein 4er und ein 2er Gig wurden verfügbar gemacht, unter großem Gejohle ging es auf die erste Runde. Eine Club-Fahne mit  GPS-Chronometer fand als Staffelstab und unbestechlicher Kilometer-Zähler Verwendung. Nach 6 Kilometern, erreicht mittels großer Schleife durch die "Sprottaer Bucht", erfolgte der erste Wechsel.

Dieses Prinzip sollte den ganzen Nachmittag strukturieren. Jede Mannschaft konnte ihr eigenes Tempo machen und die Runde geniessen. Für Zwischendurch standen kühle Getränke, sowie Kaffee und Kuchen bereit. Die Kiese lockte zum Bade. Auch das jeweils freie Boot sowie einige Kajaks und SUPs waren niederschwellig im Angebot.

Zum Abend hin wurde es nochmal spannend, ob das Tagesziel zu schaffen ist. Es wurde nurmehr der schnellere Doppelvierer gefahren. Mancher ließ sich gar zu einem dritten Start überreden. Und das zum Teil nach 30 Jahren Ruder-Abstinenz! Gegen 19 Uhr war dann die Freude groß. Der Marathon-Erfolg wurde mit heftigen Umarmungen und Schluckigeklopfe auf dem Steg gefeiert.

Summasummarum ein schöner Tag mit Gleichgesinnten verschiedenen Kalibers. Und schon bei der Verabschiedung gab es Zusagen für's nächste Mal. Bleibt zu hoffen, dass hier eine nette neue RCE-Tradition am Start war, in Zukunft dann aber auch gern offiziell.

RBJ

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